Hammerlos für die 88er

Losglück wechselt den Verein: Im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft trifft Alemannia Nackenheim auf die RKG Freiburg – die Tür zum Halbfinale scheint weit offen. Der ASV Mainz bekommt es hingegen mit dem Vorjahresfinalisten Red Devils Heilbronn zu tun.

Das Losglück bleibt den rheinhessischen Ringern treu – aber es hat den Verein gewechselt. Im Vorjahr wurde der ASV Mainz 88 als Zweiter der Nordweststaffel zusätzlich zu den drei Gruppensiegern als gesetzte Mannschaft des Play-off-Viertelfinales gezogen und erwischte im SV Halbergmoos einen schlagbaren Staffelzweiten.

Bei der Auslosung in Riegelsberg traf es der SV Alemannia Nackenheim am Samstag sogar noch eine Spur besser: Die Alemannen, hinter den Mainzern Zweiter im Nordwesten, gesellten sich nicht nur zu den drei Staffelsiegern, sondern ihr Gegner, die RKG Freiburg, ist zudem als einer von zwei Gruppendritten in die Endrunde eingezogen.

Die 88er dagegen traf ein Hammerlos: Sie bekommen es im Viertelfinale mit den Red Devils Heilbronn zu tun. „Es hätte ganz sicher leichtere Gegner gegeben“, kommentierte ASV-Trainer Davyd Bichinashvili diese Paarung „Heilbronn ist eine Topmannschaft.“

Vorige Saison viermal unterlegen

Zur Erinnerung: In der vorigen Saison trafen die Mainzer viermal auf die Red Devils und verloren alle vier Duelle. In der Vorrunde unterlagen sie in Heilbronn 12:14 und kassierten […]

2019-12-23T18:47:54+01:0023.12.2019 18:47|0 Kommentare

Fünf Vierer waren eingeplant

Auch wenn der Mattenleiter Robin Ferdinand um einen Schultersieg gegen den Olympiasieger bringt: Alemannia Nackenheim gewinnt bei der RKG Reilingen-Hockenheim mit 21:14.

Reilingen. Viel klarer konnte die Situation nicht sein: Taha Akgul hatte Robin Ferdinand am Boden mehrfach gedreht, doch beim letzten Versuch befreite sich der Ringer des SV Alemannia Nackenheim genau in dem Moment, als der Olympiasieger ihn über seinem Körper hatte.

Ferdinand warf sich auf seinen Kontrahenten und drückte ihn mit beiden Schultern auf die Matte. Akgul lag nicht nur Sekundenbruchteile auf dem Rücken, beim Zuschauen schien es eine Ewigkeit. Doch Mattenleiter Mustafa Durak reagierte nicht. „Robin fängt ihn ab, fixiert ihn und hat ihn auf den Schultern“, rekapitulierte SVA-Trainer Cengiz Cakici die Szene nach der Begegnung. „Der Schiedsrichter kniet davor und sieht es ganz genau.“ Vielleicht sei es ja der große Name von Ferdinands Kontrahenten gewesen, der Durak davon abhielt, abzuklopfen und damit die Sensation perfektzumachen.

Cakici: Nur Ferdinand kann Akgul schultern

Cakici sah noch in zwei weiteren Kämpfen unglückliche Entscheidungen des Kampfrichters zu Ungunsten der Nackenheimer. Doch der Trainer wollte nicht erneut am Unparteiischen herummäkeln. Seine Mannschaft hatte bei der RKG Reilingen-Hockenheim 21:14 gewonnen, liegt als Tabellenzweiter der Bundesliga-Nordweststaffel jetzt mit vier Punkten […]

2019-11-28T19:08:04+01:0030.11.2019 07:04|0 Kommentare

Nur die verweigerte Sensation stört

Alemannia Nackenheim ließ bei der RKG Reilingen/Hockenheim nichts anbrennen, ist weiter klar auf Viertelfinal-Kurs. Ein beeindruckendes Saisondebüt feierte dabei Denis Kudla. Und Robin Ferdinand sorgte für eine Sensation – dachten allen.

REILINGEN – Es war die Sensation. Ein Stück Nackenheimer Ringergeschichte. Als Robin Ferdinand (130 Freistil) den türkischen Superstar Taha Akgül, Olympiasieger von 2016, Weltmeister von 2014, 2015 und 2017, sechsmaliger Europameister, in Diensten der RKG Reilingen/Hockenheim mit beiden Schultern auf den Rücken drückte. Eine Sekunde verging, eine weitere. Und doch durfte Ferdinand nicht jubeln. Der Mattenrichter ließ weiterlaufen. Schockstarre statt Sensation. „Unglaublich“, schüttelte Alemannia-Coach Cengiz Cakici den Kopf, „jeder in der Halle hat die Aktion gesehen, jeder hätte Robin den Sieg zugesprochen – nur der Schiedsrichter nicht.“ Vielleicht, so Cakici, war es der große Name, von dem Akgül, der 19:4 die Oberhand behielt, profitierte. Für Ferdinand tat es Cakici leid, am Endergebnis änderte die Fehlentscheidung nichts: Die Nackenheimer schlugen den Aufsteiger 21:14, bleiben klar auf Play-off-Kurs.
„Wir sind unserer Favoritenrolle gerecht geworden“, befand Cakici. Dass die Nackenheimer zwischenzeitlich 8:14 zurücklagen, ließ ihn kalt. Die Siegringer Ruslan Kudrynets (66 Greco), Ahmed Dudarov […]
2019-11-22T10:44:15+01:0022.11.2019 10:42|0 Kommentare

Nach der Pause kommen vier Siegringer

Alemannia Nackenheim gewinnt den Bundesligakampf in Kleinostheim mit 18:9 und geht als Tabellenführer ins Derby.

Als Tabellenführer gehen die Ringer des SV Alemannia Nackenheim am Samstag ins Bundesligaderby gegen den punktgleichen ASV Mainz 88. Dank ihres 18:9-Siegs beim SC Kleinostheim liegen die Alemannen knapp vor dem Lokalkonkurrenten. „Das war eine sehr souveräne Vorstellung der gesamten Mannschaft“, sagte Trainer Cengiz Cakici.

Zur Pause stand es lediglich 5:5, doch die Nackenheimer hatten noch vier Siegringer im Aufgebot. Den Auftakt machte Tamas Levai, der erneut zwei Gewichtsklassen höher im 86-Kilo-Limit des Greco antrat und trotz dieses Nachteils in weniger als fünf Minuten einen technisch überlegenen Punktsieg feierte.

Ruslan Kudrynets bestätigte anschließend den starken Eindruck, den er zum Auftakt im Heimkampf gegen die RKG Reilingen-Hockenheim hinterlassen hatte. „In der vorigen Saison hat sich Ruslan mit Can Özgün noch abgemüht“, sagte

Cakici. „Jetzt gewinnt er vorzeitig.“ Gerade einmal 4:13 Minuten brauchte Kudrynets für die nötigen 16 Wertungspunkte.

Kubilay Cakici, der wieder eine Klasse hochrückte, erfüllte mit einem ungefährdeten 4:2-Sieg seine Pflicht. „Es war ein sehr schöner Kampf“, sagte der Vater. „Aber Kubi hat nicht mehr gemacht als er musste.“

20 Punkte gegen Deutschen Vizemeister

Damit stand der Nackenheimer Mannschaftserfolg bereits fest, doch Fazli […]

2019-10-05T11:15:33+02:0005.10.2019 11:07|0 Kommentare

Ringer Denis Kudla holt WM-Bronze: Geblutet, geweint, gesiegt

Ein Triumph in Bildern: In Nur-Sultan macht Denis Kudla die Olympia-Teilnahme perfekt.

Fotos: dpa

NACKENHEIM/NUR-SULTAN – Am Rande der Matte sank Denis Kudla in die Hocke, schlug die Hand vor’s Gesicht und konnte die Tränen nicht mehr halten. Die Emotionen überwältigten den Ringer von Alemannia Nackenheim, unmittelbar nachdem er den Iraner Ramin Taherisartang im WM-Viertelfinale bezwungen hatte. Ein harter Kampf: Der Iraner beackerte den Deutschen mit allen Mitteln, erwischte ihn an der Lippe. Blutend brachte er das Duell im 87 Kilo-Limit zu Ende, entschied es für sich, da ihm die letzte Wertung gehörte. Mit dem Einzug ins Halbfinale löste Kudla sein Ticket für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. „In dem Moment hat es Denis überkommen“, schildert Michael Carl. Von seinem Schützling fiel die Last mehrerer Jahre ab. „Eine Riesenerleichterung“, sagt der Greco-Bundestrainer.

Seit Kudlas überraschendem Olympia-Bronze 2016 als 21-Jähriger lag die Latte für ihn ziemlich hoch. „Es gibt Leute, die fallen nach der Erfüllung ihres Traums in ein Loch“, weiß Carl, „weil sie mit dem Erfolg zufrieden sind oder mit dem höheren Erwartungsdruck nicht zurechtkommen.“ Nicht so Kudla. „Ich […]

2019-09-24T18:49:21+02:0024.09.2019 18:49|0 Kommentare

Alemannia Nackenheim: Power mit Play-off-Potenzial

Ringer-Bundesligist hat Kaderplanung abgeschlossen. Alle Topstars bleiben an Bord, zwei Neuzugänge erhöhen die Flexibilität und zwei Langzeitverletzte kehren zurück.

NACKENHEIM – Bis Ende Mai noch durfte gebastelt werden. Seither ist das Transferfenster in der Ringer-Bundesliga geschlossen. Und auf den letzten Metern hat Alemannia Nackenheim mit dem türkischen U 23-EM-Fünften Fazli Eryilmaz (Punktewert: 5) noch ein weiteres Steinchen ins Kader-Mosaik geklebt. Allzu viel schnippelte Ralf Wagner, Abteilungsleiter der Nackenheimer, insgesamt allerdings nicht. Eryilmaz ist neben Victor Lyzen einer von lediglich zwei Neuzugängen. Dahingegen haben alle Leistungsträger der Vorsaison ihre Verträge verlängert, die Alemannen setzen auf Kontinuität. Das Nackenheimer Aufgebot ist nach wie vor gespickt mit einigen Stars der Szene. „Sie fühlen sich wohl hier bei uns, weil das Klima im Team gut ist“, sagt Wagner, „und die Athleten sehen ja auch, dass wir ein gutes Team haben. Sie wollen zusammen was erreichen.“ Der einzige, der nicht mehr zur Verfügung steht ist Armin Forschner (80 Greco), der in der vergangenen Saison aber ohnehin nicht zum Zug kam.

Cakici und Losmann sind Quasi-Neuzugänge

In der Vorsaison hatten die Alemannen das Potenzial ihres Kader allerdings nicht ausschöpfen können. Vor allem […]

2019-06-18T16:49:08+02:0017.06.2019 09:14|0 Kommentare

Ringer-DM: Nur Kudla fährt mit Gold heim

Alemannia-Coach Cakici sieht Glanzleistung des „Musterprofis“, der auch Kumpel Sever besiegt. Sowohl Sever als auch der zweite 88er Gürler sind nach Platz fünf enttäuscht.

KAUFBEUREN – Tags zuvor saßen sie noch gemeinsam im Auto, fuhren mit Cengiz Cakici die gut 300 Kilometer von Schifferstadt ins bayerische Kaufbeuren. Dort standen sie sich am Wochenende dann auf der Matte gegenüber: die beiden Ringer-Kumpels Etka Sever (ASV Mainz 88) und Denis Kudla (Alemannia Nackenheim).

Wie in den meisten Trainingsduellen gegen Sever behielt Kudla im DM-Halbfinale im 97-Kilo-Limit (5:1) die Oberhand. Kudla triumphierte danach auch im Finale deutlich, wurde zum fünften Mal Deutscher Meister.

Während einer Bundesliga-Saison bekommt Alemannia-Coach Cakici Kudla, der in Schifferstadt trainiert, lediglich bei den Kämpfen am Wochenende zu sehen. Während der DM erlebte er den Olympia-Dritten von Rio de Janeiro ausnahmsweise mal über mehrere Tage hinweg. „Er ist ein Musterprofi“, schwärmt der Alemannia-Coach, „in jeder Hinsicht.“ Das Pflichtprogramm DM meisterte Kudla quasi im Vorbeigehen und scheint gewappnet für die Kür: die WM im September in Astana. Eigentlich war der 24-Jährige mit Blick auf die Vorbereitung eine Gewichtsklasse nach oben gerückt, um mehr gefordert zu werden. Wirklich […]

2019-06-12T17:59:34+02:0012.06.2019 17:16|0 Kommentare

Im Schnelldurchgang zum Titel

Pontevedra. Tamas Levai hat sich seinen ersten großen internationalen Titel erkämpft. Nachdem der Bundesligaringer des SV Alemannia Nackenheim im Vorjahr bei den Junioren-Europameisterschaften und den U23-Welteisterschaften sowie im März dieses Jahres bei der U23-EM dritte Plätze belegt hatte, gewann er bei der Junioren-EM im spanischen Pontevedra die Goldmedaille im 77-Kilo-Limit des Greco.

Levai marschierte quasi unbeeindruckt durch das Turnier. Den Franzosen Thomas Dacher, den Serben Andrij Maletin, den Ukrainer Dmytro Vasetskyi und den Weißrussen Mikita Kazakov bezwang der Ungar auf seinem Weg ins Finale im Schnelldurchgang. Alle Kämpfe beendete er vorzeitig durch technische Überlegenheit. Beeindruckend dabei waren seine Würfe mit Armzug, für die er mehrfach Viererwertungen einstrich.

Erst im Duell um Gold traf Levai auf stärkeren Widerstand, setzte sich gegen den Russen Khamid Isaev aber mit 4:1 durch.

2019-06-12T18:11:44+02:0012.06.2019 17:13|0 Kommentare

Kudlas krasser Kampfgeist: EM-Bronze für Nackenheimer Ringer

Ein Urschrei gellt durch die Bukarester Mehrzweckhalle. Denis Kudla peitscht ihn durch die Zähne, ballt die Faust. Gerade hat der Ringer des SV Alemannia Nackenheim den armenischen Weltmeister von 2017 niedergerungen.

Und Kudla ist damit wieder im Spiel, hat nur noch einen Kampf zu gehen bis zur Bronzemedaille bei dieser Europameisterschaft in Rumänien. Am Abend wird er sie holen. Und das obwohl tags zuvor Edelmetall noch ganz weit weg zu sein schien.

Rückblick: Bereits in der Qualifikationsrunde hatte der deutsche Greco-Ringer (87 Kilo) verloren – ganz bitter gegen seinen Dauer-Rivalen Islam Abbasov. 1:1 hieß das Ergebnis, der Aserbaidschaner gewann nur, weil ihm die letzte Wertung gehörte. „Natürlich war Denis in erster Linie frustriert“, berichtet Bundestrainer Michael Carl, aber auch: „Er ist Profi genug und wusste, dass er weiter eine Chance hatte.“ Kudla musste bangen, zwangsläufig Abbasov die Daumen drücken und hoffen, dass sein Bezwinger ins Finale einzieht. Und so kam es wie 2016 bei Kudlas Olympia-Bronze-Triumph in Rio. Abbasov erreichte den Endkampf und der Deutsche durfte nochmal ran: in der Hoffnungsrunde. Und deren Namen machte Kudla alle Ehre, entfachte aus dem Funken Hoffnung ein Riesenfeuer, besiegte den […]

2019-04-26T13:57:07+02:0024.04.2019 17:15|0 Kommentare

Denis Kudla und Eldaniz Azizli werden jeweils Dritter bei den Greco-EM

Bronzemedaillen bringen Denis Kudla und Eldaniz Azizli von den Ringen-Europameisterschaften in Bukarest mit. Kudla wurde Dritter im Mittelgewicht (87 Kilo), Azizli im Fliegengewicht (55 Kilo).

Die Gefühlslage der beiden Greco-Ringer des Bundesligisten SV Alemannia Nackenheim war allerdings ganz unterschiedlich: Kudla feierte seinen Erfolg, Azizli quittierte den Sieg im Kampf um Platz drei Finale ohne erkennbare Freude – Bronze war für ihn nur der Trostpreis, der Aserbeidschaner galt als heißer Titelkandidat.

Auch Kudla hätte sich nach seiner unglücklichen Auftaktniederlage gegen Islam Abbasov grämen können. Der Alemanne war in der ersten Runde dank einer Passivitätsverwarnung gegen den Aserbeidschaner mit 1:0 in Führung gegangen, blieb auch weiterhin der Aktivere. Im zweiten Durchgang startete er einen Angriff, Abbasov konterte, Arm in Arm gingen beide zu Boden. Doch Kudla landete mit einem Bein außerhalb der Kampfzone, gab somit auch einen Punkt ab und verlor beim 1:1 aufgrund der letzten Wertung.

Dicke Brocken in der Trostrunde

Da der Aserbeidschaner ins Finale vordrang, durfte der Nackenheimer in der Trostrunde weitermachen, wo noch dicke Brocken auf ihn warteten.

Beim 3:3 gegen den Russen Davit Chakvetadze hatte diesmal Kudla das bessere Ende […]

2019-04-24T17:49:40+02:0023.04.2019 17:34|0 Kommentare
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