Losglück wechselt den Verein: Im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft trifft Alemannia Nackenheim auf die RKG Freiburg – die Tür zum Halbfinale scheint weit offen. Der ASV Mainz bekommt es hingegen mit dem Vorjahresfinalisten Red Devils Heilbronn zu tun.

Das Losglück bleibt den rheinhessischen Ringern treu – aber es hat den Verein gewechselt. Im Vorjahr wurde der ASV Mainz 88 als Zweiter der Nordweststaffel zusätzlich zu den drei Gruppensiegern als gesetzte Mannschaft des Play-off-Viertelfinales gezogen und erwischte im SV Halbergmoos einen schlagbaren Staffelzweiten.

Bei der Auslosung in Riegelsberg traf es der SV Alemannia Nackenheim am Samstag sogar noch eine Spur besser: Die Alemannen, hinter den Mainzern Zweiter im Nordwesten, gesellten sich nicht nur zu den drei Staffelsiegern, sondern ihr Gegner, die RKG Freiburg, ist zudem als einer von zwei Gruppendritten in die Endrunde eingezogen.

Die 88er dagegen traf ein Hammerlos: Sie bekommen es im Viertelfinale mit den Red Devils Heilbronn zu tun. „Es hätte ganz sicher leichtere Gegner gegeben“, kommentierte ASV-Trainer Davyd Bichinashvili diese Paarung „Heilbronn ist eine Topmannschaft.“

Vorige Saison viermal unterlegen

Zur Erinnerung: In der vorigen Saison trafen die Mainzer viermal auf die Red Devils und verloren alle vier Duelle. In der Vorrunde unterlagen sie in Heilbronn 12:14 und kassierten im Heimkampf ein deutliches 9:21, im Halbfinale zogen sie mit 10:15 und 13:16 erneut zweimal den Kürzeren. In dieser Runde gingen sich die Kontrahenten zunächst aus dem Weg, weil die Württemberger in die Südoststaffel versetzt wurden, wo sie mit zwei Punkten Rückstand auf ihren letztjährigen Finalgegner und -bezwinger Wacker Burghausen den zweiten Rang belegten. „Wir geben unser Bestes und versuchen weiterzukommen“, sagt Bichinashvili. „Wenn wir uns mit den Besten messen wollen, müssen wir auch dieses Los annehmen.“ Verschärfend kommt hinzu, dass der Sieger dieser Auseinandersetzung in der Vorschlussrunde vermutlich auf den Titelverteidiger trifft; Wacker Burghausen geht gegen den TuS Adelhausen als Favorit ins Viertelfinale. „Wir lassen den Kopf nicht hängen“, sagt der Bichinashvili, „das Los ist kein Weltuntergang.“

Cakici ist glücklich

Große Freude löste die Auslosung hingegen in Nackenheim aus. „Ich bin glücklich“, sagt Alemannen-Cheftrainer Cengiz Cakici. „Beide Begegnungen müssen erst einmal gekämpft werden, aber wenn wir alle Mann an Bord haben, sind wir Favorit.“ Die Freiburger wurden mit großem Rückstand auf den KSV Köllerbach und die Adelhausener Dritter im Südwesten und setzten sich bei einem Punktverhältnis von 15:13 nur dank des direkten Vergleichs gegen den ASV Hüttigweiler durch. Vor zwei Jahren gewann die Alemannia in der Vorrunde zweimal deutlich gegen die RKG. Sollte sie sich erneut durchsetzen, hieße der Gegner in der Vorschlussrunde vermutlich KSV Köllerbach, der zunächst den KSV Witten ausschalten muss. „Da wartet natürlich ein Brocken“, sagt Cakici. „Aber im Halbfinale gibt es nur starke Mannschaften.“ Verglichen mit Wacker Burghausen, den Red Devils Heilbronn oder den 88ern wäre der KSV allerdings doch der leichteste Gegner.

Alemannia wollte Heimrecht tauschen

Da sowohl die Mainzer als auch die 88er zu den gesetzten Mannschaften gehören, treten sie im Hinkampf am 28. Dezember zunächst auswärts an und haben am 4. Januar im entscheidenden zweiten Duell Heimrecht. Damit werden sich die rheinhessischen Konkurrenten gegenseitig die Zuschauer wegnehmen. SVA-Abteilungsleiter Ralf Wagner wollte sich für eine Entzerrung starkmachen und die Freiburger um einen Tausch des Heimrechts bitten. „Das wäre im Sinne beider rheinhessischer Mannschaften gewesen.“

Die RKG lehnte dieses Ansinnen allerdings ab.