Freistilringer Kubilay Cakici (Alemannia Nackenheim) ist Deutscher Meister im Weltergewicht. Robin Ferdinand steigt im Schwergewicht nach dem Halbfinale aus.

Aschaffenburg. Kubilay Cakici wurde seiner Favoritenrolle gerecht. „Ohne arrogant klingen zu wollen, hat er das bravurös gelöst“, sagte Cengiz Cakici, der Trainer des Ringen-Bundesligisten Alemannia Nackenheim nach dem Finalsieg seines Sohnes bei den Deutschen Freistilmeisterschaften. Der Junior hatte im Weltergewicht (74 Kilo) „mit seinen drei Gegnern relativ wenig Mühe“.

Auch Eduard Tatarinov vom TV Traunstein war beim 2:7 im Finale ohne Chance. Dabei hatte Kubilay Cakici nach seinem Turniersieg in Kuba im Februar krankheitsbedingt keinen Wettkampf mehr bestritten und konnte noch nicht einmal seine Bestleistung abrufen. Nach 2016 war dies sein zweiter Titelgewinn und die fünfte Medaille bei einer Männer-DM insgesamt.

Sein Mannschaftskollege Robin Ferdinand traf im Schwergewicht nach drei technisch überlegenen Siegen im Halbfinale auf Felix Kraft. Im Vorjahr hatte der Alemanne den Adelhausener noch geschultert, diesmal unterlag er deutlich und zog sich zudem eine leichte Knieblessur zu. Deshalb verzichtete er darauf, im Kampf um den dritten Platz anzutreten. „Es war eine reine Vorsichtsmaßnahme“, sagte Cengiz Cakici. „Wenn es das Finale gewesen wäre, hätten wir vielleicht fünf Minuten länger diskutiert.“

Bauer verliert trotz starker Leistung

Zum Lernen und Erfahrung sammeln waren Bekir Demir (79 Kilo), Danilo Bauer und Ali Can Cakici (beide 70 Kilo) in Aschaffenburg angetreten. Auch wenn ihnen kein Erfolg gelang, erfüllte der DM-Auftritt seinen Zweck. Demir hielt gegen Julian Gebhard lange mit, doch als der Traunsteiner ihn zu Boden brachte, ging es schnell: Gebhard drehte ihn viermal durch und hatte technisch überlege gewonnen. „Im Stand ist Bekir stabil“, urteilte Cakici. „Am Boden ist er in seinem ersten Juniorenjahr noch körperlich unterlegen.“

Ali Can Cakici verlor zum Auftakt 0:11 gegen William Stier vom FC Erzgebirge Aue. „Er hatte keine Chance“, sagte der Onkel. „Das Los hat ihm gleich einen der Guten beschert.“ Knapp an einer Überraschung schrammte dagegen Danilo Bauer beim 7:13 gegen Felix Menzel vom Luckenwalder SC vorbei. „Danilo hat einen Bombenkampf abgeliefert“, schwärmte Cengiz Cakici, „er hätte fast gewonnen.“

Bauer war drauf und dran, eine Viererwertung einzustreichen, ließ sich aber auskontern und gab vier Punkte ab. „Menzel ist ein exzellenter Ringer, wenn auch nicht der fitteste, weil er dem Beruf den Vorzug gibt“, erläuterte der Nackenheimer Trainer. „Für Danilo war viel mehr drin. Es bleibt aber die Erkenntnis, dass er auch mit guten Leuten mithalten kann.“ Bauer habe von den jungen Nackenheimern bei den Titelkämpfen am meisten gelernt.