Ringer-Bundesligist hat Kaderplanung abgeschlossen. Alle Topstars bleiben an Bord, zwei Neuzugänge erhöhen die Flexibilität und zwei Langzeitverletzte kehren zurück.

NACKENHEIM – Bis Ende Mai noch durfte gebastelt werden. Seither ist das Transferfenster in der Ringer-Bundesliga geschlossen. Und auf den letzten Metern hat Alemannia Nackenheim mit dem türkischen U 23-EM-Fünften Fazli Eryilmaz (Punktewert: 5) noch ein weiteres Steinchen ins Kader-Mosaik geklebt. Allzu viel schnippelte Ralf Wagner, Abteilungsleiter der Nackenheimer, insgesamt allerdings nicht. Eryilmaz ist neben Victor Lyzen einer von lediglich zwei Neuzugängen. Dahingegen haben alle Leistungsträger der Vorsaison ihre Verträge verlängert, die Alemannen setzen auf Kontinuität. Das Nackenheimer Aufgebot ist nach wie vor gespickt mit einigen Stars der Szene. „Sie fühlen sich wohl hier bei uns, weil das Klima im Team gut ist“, sagt Wagner, „und die Athleten sehen ja auch, dass wir ein gutes Team haben. Sie wollen zusammen was erreichen.“ Der einzige, der nicht mehr zur Verfügung steht ist Armin Forschner (80 Greco), der in der vergangenen Saison aber ohnehin nicht zum Zug kam.

Cakici und Losmann sind Quasi-Neuzugänge

In der Vorsaison hatten die Alemannen das Potenzial ihres Kader allerdings nicht ausschöpfen können. Vor allem weil mit Florian Losmann (61 Kilo Freistil/Greco) und Kubilay Cakici (75/80 Freistil) zwei wichtige Stützen mit Kreuzbandrissen komplett ausfielen. Beide sind nun wieder fit, damit quasi Neuzugänge. Neben dem „echten“ Neuen Eryilmaz lotste Abteilungsleiter Wagner auch den amtierenden Deutschen Meister Victor Lyzen (61 Kilo Freistil, Punktwert: 3) nach Nackenheim, er kommt vom ASV Schorndorf. Mit Lyzen und Eryilmaz sind die Nackenheimer flexibler geworden, können mehr variieren als in der Vorsaison, in der sich die Aufstellung oft fast von selbst machte.

Der Kader ist zwar nun breiter, allerdings nicht annähernd so breit wie der von deutschen Topteams wie den Red Devils aus Heilbronn oder Meister Wacker Burghausen. Dafür fehle nach wie vor die Finanzkraft, sagt Abteilungsleiter Wagner. Zwar gehöre die Alemannia zum oberen Drittel der Bundesligisten in Sachen Etat (genaue Zahlen nennt er nicht). Um in noch höhere Sphären vorzustoßen bräuchte es allerdings noch mehr Sponsoren.

Die gute Nachricht: Stehen alle Athleten an den Wochenenden parat, steht Trainer Cengiz Cakici gehörig Power zur Verfügung: Denn von Weltmeister Eldiniz Azizli (der Einzige mit Punktewert 7) im 57 Kilo Greco reichen die Namen über den frische gebackenen Junioren-Europameister Tamas Levai (Ungarn, 75 Kilo Greco) und den Olympia-Dritten Denis Kudla (86/98 Greco) hin zu den weiteren deutschen Topathleten Lyzen, Robin Ferdinand (Schwergewicht, beide Stilarten), Ahmed Dudarov (86/98 Freistil) und Kubilay Cakici. Darüber hinaus ist der Kader gespickt mit potenziellen Siegringern wie Ruslan Kudrynets (66/71 Greco), dem ungarischen U 23-EM-Dritten Roman Asharin (66/71 Freistil) oder dem polnischen Topringer Arkadiusz „Arek“ Kulynycz (80/86 Greco). Und auch der Russe Khasan Badrudinov (57 Freistil) stehe weiterhin zur Verfügung, sagt Wagner. In der vergangenen Saison hätte man mit ihm lediglich für die Play-offs geplant. Diese verpasste Nackenheim bekanntlich aber. Auf die Endrunde nehmen die Nackenheimer nun erneut Anlauf. „Sie sind das Ziel“, sagt Abteilungsleiter Wagner. Verstecken müssen sie sich mit dieser Forderung keinesfalls. Wenn alle Athleten auflaufen können, ist ordentlich Wucht auf der Matte in der Nackenheimer Ringerhalle garantiert.