Ein Bericht von Sport aus Mainz
Fünf Nachwuchsringer eingesetzt: Alemannia Nackenheim verliert im letzten Kampf der Punktrunde gegen den TuS Adelhausen mit 8:25.
Nackenheim. In dieser Besetzung hatten die Ringer des SV Alemannia Nackenheim im Bundesliga – Heimkampf gegen den TuS Adelhausen keine Chance. Trainer Cengiz Cakici schonte in der an sich bedeutungslosen letzten Begegnung der Vorrunde alle angeschlagenen Athleten wie Ibrahim Fallacara, Bayram Shaban und Wladimir Berenhardt. Außerdem stand Zoltan Levai nach dem Gewinn der Bronzemedaille bei den U23 – Weltmeisterschaften noch nicht wieder zur Verfügung. Mit fünf jungen Eigengewächsen verloren die Alemannen 8:25.

Alle fünf Nackenheimer Nachwuchsringer unterlagen technisch überhöht. Bekir Demir hatte es nach einem Trainingslager der Deutschen Jugendnationalmannschaft zudem nicht geschafft, unter dem 75 – Kilo – Limit für das Freistil – Weltergewicht zu bleiben; in seinem Freundschaftskampf gegen Akhmed Chakaev ging aber auch er vorzeitig als Verlierer von der Matte.

Ferdinand bringt Brücke zum Einsturz

In den fünf verbleibenden Duellen, in denen die Gastgeber Athleten mit gehobenem Bundesliganiveau einsetzten, sammelten die Gastgeber immerhin 8:5 Zähler; jeweils die maximale Punktzahl war es in den beiden höchsten Gewichtsklassen. Robin Ferdinand geriet im Freistil-Schwergewicht zunächst 0:2 in Rückstand, beförderte Felix Kraft aber bereits in der nächsten Aktion mit einem sauberen Unterachselwurf auf die Matte und in die gefährliche Lage. „Wenn Robin seinen Gegner in der Brücke hat, lässt er ihn nur noch ganz selten entkommen“, sagte Cakici. So auch diesmal. Ferdinand brachte die Brücken zum Einstürzen und feierte seinen dritten Schultersieg in dieser Saison.

Gewohnt souverän setzte sich Denis Kudla im Greco-Halbschwergewicht gegen Arian Güney durch. Die beiden hatten sich auch im Finale der Deutschen Meisterschaften gegenübergestanden, allerdings im Mittelgewicht. Schon diesen Kampf gewann Kudla technisch überlegen, wozu neun Punkte reichten. In der Bundesliga sind 15 Zähler notwendig – und auch die schaffte der Nackenheimer. Nach 4:20 Minuten wurde der Kampf beim Stand von 16:0 abgebrochen.

Kulynycz nutzt Chancen im Bodenkampf nicht 

Seinem Sohn hatte Cengiz Cakici das Abkochen erspart. Statt im Weltergewicht (75 Kilo) trat Kubilay Cakici, der normalerweise 78 Kilo auf die Waage bringt, im Mittelgewicht (86 Kilo) an. Gegen den ehemaligen Deutschen Meister Michael Kaufmehl war das eine hohe Hypothek. „Da ist es kein Beinbruch, wenn er verliert“, kommentierte der Vater die 0:1-Niederlage. „Es war ein sehr guter, spannender Kampf.“ Beim Stand von 1:1 in der zweiten Runde startete Cakici einen vielversprechend aussehenden Angriff, „aber er wurde gekontert.“ Am Ende hatte Kaufmehl mit 4:3 Wertungspunkten die Nase knapp vorne.

Arkadiusz Kulynycz verlor seinen Greco-Kampf des 80-Kilo-Limits gegen Bozo Starcevic 3:6. „Das Ergebnis täuscht etwas“, sagte Cengiz Cakici. „Arkadiusz ist marschiert ohne Ende.“ Gleich viermal kassierte Starcevic, der Olympiafünfte von Rio, Passivitätsverwarnungen, Kulynycz nur zwei. Im Bodenkampf aber war der Kroate cleverer. Während der Nackenheimer keine seiner drei Chancen als Obermann nutzte, drehte Starcevic ihn bei seiner einzigen Möglichkeit gleich zweimal. Armin Forschner hielt seine Niederlage im Greco-Weltergewicht mit 0:2 in Grenzen.

Im Achtelfinale treffen die Nackenheimer an den beiden kommenden Samstagen auf den FC Erzgebirge Aue.


Quelle: Liga-Datenbank