19-jähriger Alemanne performt in Bukarest wie ein Großer. Nur dem späteren Champion muss sich der Ungar geschlagen geben.
Nackenheim ist um ein Edelmetall reicher. Nach Gold für den Aserbaidschaner Eldeniz Azizli bei der Ringer-WM in Budapest holte Tamas Levai am Mittwochabend bei der U 23-WM in Bukarest Bronze. Im entscheidenden Kampf um die Medaille bezwang das Talent des SV Alemannia Nackenheim den Ukrainer Artur Politaiev im 72 Kilo Greco glatt mit 9:0. „Ich habe mein Bestes gegeben“, war Levai mit seiner Leistung sehr zufrieden, „jetzt freue ich mich darauf, mit dem Team in Nackenheim zu feiern.“
Der 19-jährige Ungar sorgte in Rumänien für Furore, mischte als noch nomineller Junior das weitaus ältere Teilnehmer-Feld gehörig auf. Schon der Turnier-Auftakt lief voll nach Maß. Gegen Denis Horvath machte er im Achtelfinale kurzen Prozess: Erst brachte Levai den Slowaken zu Boden, dann drehte er ihn dreimal durch. Das reichte: 8:0 – Einzug ins Viertelfinale.
Hier wartete allerdings der spätere U 23-Weltmeister Cengiz Arslan auf den Alemannen. Aber auch gegen den Türken machte Levai ein klasse Match, ging gar 1:0 in Führung. Dann wurde der Kampf zweimal wegen Videobeweisen unterbrochen.
Unglückliche Niederlage im Viertelfinale
Der erste zugunsten von Levai: Seinem Gegner wurde eine Wertung aberkannt. Die zweite Challenge verlor allerdings er – umstritten – gab damit eine Zweierwertung ab. 1:4 lautete das Resultat – Enttäuschung beim 19-Jährigen. „Sehr, sehr unglücklich“, kommentierte Nackenheims Coach Cengiz Cakici. Immerhin durfte Levai tags darauf in der Trostrunde nochmal ran, weil sein Bezwinger ins Finale einzog.
Hier verdiente sich der Ungar mit einem 2:0 über den aserbaidschanischen Junioren-Olympiasieger von 2014, Islambek Dadov, die Chance auf Bronze. Und die ließ sich der junge Ungar dann nicht mehr nehmen, strahlte riesigen Siegeswillen aus und bezwang den Ukrainer Politaiev in Manier eines ganz Großen. „Hut ab“, sagte Cakici, „das war sehr souverän.“