NACKENHEIM – Nach einem Wunder sah es am Samstagabend in Nackenheim nie aus. Schon nach dem Wiegen war klar: Der TuS Adelhausen wird den Viertelfinal-Hinkampf deutlich gewinnen, die Play-off-Reise des SV Alemannia würde in der Runde der letzten Acht enden. Daran zweifelt nun niemand mehr – auch wenn der Rückkampf noch aussteht. Obwohl sich die einzelnen Athleten des Bundesliga-Aufsteigers in der Ringerhalle teuer verkauften, lautete das Resultat letztlich 1:28 aus Sicht der Gastgeber.

Die Ausfälle der drei Siegringer Khasan Badrudinov und Zoltan Levai (beide an der Schulter verletzt) und Arkadiusz Kulynycz (Höhentrainingslager mit der polnischen Nationalmannschaft) waren nicht zu kompensieren.

Den einzigen Alemannia-Sieg (und Punkt) des Abends holte schließlich Robin Ferdinand. Er behielt gegen den ausgemachten Konterringer Michael Kaufmehl im Freistil-Halbschwergewicht die nötige Ruhe. Obwohl Ferdinand bei zwei Beinangriffen des Adelhauseners Wertungen abgab, wirkte er nie verunsichert. 6:4 stand es nach sechs Minuten. Der Publikumsliebling kann sich einen Verbleib über die Runde hinaus vorstellen. „Von mir aus spricht nichts dagegen“, sagte er. Nach dem Rückkampf wird es sich aber erst einmal eine Pause gönnen. „Ich habe jetzt 15 Kämpfe hinter mir“, sagte er. „Ich will mich mal ordentlich ausruhen, nichts mit Sport zu tun haben, weil ich ja auch körperlich hart arbeite.“

Eine Verschnaufpause gönnte sich Ibrahim Fallacara schon während seines Kampfs gegen Zoheir El Ouarraque. Der 61-Kilogramm-Mann starte furios mit zwei Aushebern. Der Franzose hatte im Bodenkampf gegen Fallacara keine Chance. Doch schon gegen Ende der ersten Runde setzte „Ibi“ auffällig riskant auf einen Kopfhüftzug, um seine 8:0-Führung auszubauen. „Ich war platt“, sagte er später mit rasselnden Bronchien. Das wurde in Runde zwei deutlich, als El Ouarraque Fallacara immer wieder von der Matte schob. Der nahm dann eine Verletzungspause. „Es war eine taktische Pause zum Durchatmen“, gestand er später. Es reichte letztlich nicht. Der Adelhausener gewann mit 11:8.

„Ich hatte mit maximal drei Siegen gerechnet“, sagte Trainer Cengiz Cakici, der sich bedankte, dass die Zuschauer die Mannschaft trotz der aussichtslosen Lage feierten. „Das ist alles andere als normal.“ Den dritten potenziellen Sieg hätte sein Sohn Kubilay im sportlichstärksten Kampf des Abends (und der Nackenheimer Saison?) landen sollen. Die kubanische Kraftmaschine Reinier Perez setzte sich aber dank letzter Wertung bei 5:5 durch.

Quelle: Liga-Datenbank